Bendfeld.de  Irland 2002  Tag 13

 

Die Route von Ardara nach Letterkenny

Tag 13: Von Blessington nach Rosslare (154 km)  


Der unwiderruflich letzte Tag in Irland war herangebrochen. Zum Frühstück wieder Australier. Und hatte ich mich am Tag zuvor noch derart geäußert, daß Australier doch gar nicht so schwer zu verstehen wären wie man immer sagt, so mußte ich meine Meinung nur einen Tag später revidieren. Das, was sich Mike da an unverständlichem Busch-Englisch zusammengebrabbelt hat, war schlimmer als der schlimmste Texaner. Er wird lediglich noch von ein paar Iren übertroffen, beispielsweise aus Connemara oder aus dem tiefsten Donegal.

Nach dem Frühstück fuhren wir über den Lake Drive (R758), der ca. 2 km östlich von Blessington beginnt, in die Wicklow Mountains, wo wir auf 490 Meter Höhe am Wicklow Gap einen kurzen Stop machten. Dort oben war es zu der Zeit noch nebelig und recht frisch. Doch Fotoalbum: Tag 13kaum waren wir im Glendalough-Tal angekommen, riss der Himmel wieder auf und die Sonne kam durch.
Im Glendalough Visitor Center am Lower Lake hatten wir zum ersten Mal in unserem Urlaub Probleme, unsere Helme irgendwo unterzubringen. An der Rezeption wollte man unsere Helme nicht aufbewahren, also legten wir sie in eine Ecke, wo sie niemanden stören, wie wir das schon sehr häufig getan hatten.
Beim Verlassen des Visitor Centers rannte uns jedoch ein Angestellter hinterher und forderte uns auf, unsere Helme mitzunehmen. Egal, sind wir halt mit unseren Helmen in der Hand zu den Sehenswürdigkeiten am Lower Lake gelaufen. Die Kathedrale, der Rundturm, das Priesterhaus und die anderen Sehenswürdigkeiten liegen eh sehr dicht beieinander. Bleibt festzuhalten, daß auch Irland nicht gänzlich frei von Deppen ist.
Zum 1,5 km entfernten Upper Lake, der einen eigenen Besucherparkplatz hat, fahren wir dann, da wir keine Lust haben, die Helme über 3 km zu schleppen. Hier der absolute Kontrast zum Besucherzentrum: Die 1 Euro Parkgebühr zahlen wir gern, als der Parkwächter uns sofort ungefragt anbietet, unsere Helme, Tankrucksack und auch die Jacken in seinem vielleicht 3 qm großen Kabuff unterzubringen.
Unser Tip: Gleich zum Parkplatz am "Upper Lake" fahren und von dort aus beide Seen erwandern. Der Park ist nämlich kostenlos, die 1,20 Euro im Besucherzentrum zahlt man nur für ein 17 minütiges Video und eine Ausstellung. Wir haben uns beides gespart. Stattdessen haben wir uns am Upper Lake das Ringfort, die Reefert Church, St.Kevin' Cell und den Wasserfall angesehen. St. Kevin's Bed und den Temple na Skellig am Süd-Ufer des Upper Lake kann man übrigens tatsächlich nur vom Wasser aus erreichen. Da ich ja prinzipiell erst mal keinem Schild glaube, mußten wir selbst feststellen, daß das Klettern über die Felsen eine Sackgasse ist.

Über Rathdrum fahren wir nach Avoca, wo ich mein letztes Pint auf Irischem Boden zu mir nehme.
Ab Gorey fahren wir dann weiter über über die R742 bis nach Westport und weiter nach Rosslare, wo wir pünktlich um kurz vor vier ankamen.
Das Verladen der Maschine ging schnell, um das Befestigen brauchten wir uns wie schon bei der Fishguard-Rosslare Fähre nicht selbst zu kümmern.
Nach einer halben Stunde ist alles geregelt und wir stehen umgezogen an der Reling, um uns vom Gelobten Land zu verabschieden. Und so wie es uns 11 Tage zuvor begrüßt hatte, so verabschiedete es sich auch wieder bei uns. Wir waren schon wieder den ganzen Tag bei Sonnenwetter gefahren und das Wetter zeigte sich noch immer von seiner besten Seite.
Insgesamt konnten wir wirklich zufrieden sein mit dem so häufig gescholtenen Irischen Wetter. Von den 11 Tagen in Irland hatten wir anderthalb mit ein paar Schauern zwischendurch und einen halben Tag Dauerregen. Die restlichen Tage waren meist nicht nur trocken, sondern auch sonnig.
Die 17-stündige Fahrt von Rosslare nach Roscoff war abwechslungsreicher als wir gedacht hatten: Nach dem Abendessen im "Burren Buffet Restaurant" und einem Pint in der "Molly Malone Bar" haben wir uns zunächst "Men in Black II" und später "Spiderman" im Bordkino angesehen. Nach dem ersten Film hatten wir dann auch raus, daß man nach den ersten 15 Minuten ab Beginn des Films umsonst reinkommt (Im Falle von Spiderman wäre eh jeder Euro Eintritt zuviel gewesen).
Zwischendurch haben wir noch besten Irischen Stepptanz von "Celtic Storm" gesehen. Um kurz nach Mitternacht sind wir dann in unsere Kabine. Unsere Kabine war ganz vorne an Steuerbord unterhalb (!) der Autodecks und jede Welle, die gegen die Fähre schlug, sich anhörte, als würde es die Fähre zerschmettern. Mit der Vorstellung, im Falle des Sinkens noch vor den Autos abzusaufen, haben wir dann mehr schlecht als recht geschlafen.

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