Bendfeld.de Irland 2002 Tag 11
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Tag 11: Von Letterkenny nach Kells (268 km) |
Unsere Fahrt an diesem traurigen Datum,
die Terroranschläge von New York und Washington jährten sich an diesem
11. September zum ersten Mal, führte uns nach Nordirland. Zuvor sind wir
noch zu der Newmills Corn and Flax Mill
gefahren, die ungefähr 5 km außerhalb von Letterkenny liegt. Dort
bekommt man anhand eines Films und verschiedener Exponate, unter anderem eben
der Korn- und der Flachsmühle, gezeigt, wie die beiden Pflanzen früher
verarbeitet wurden. Mit Heritage Card o.k., ohne kein Muss.
Den Grenzübertritt nach Nordirland
bekommt man eigentlich nur mit, wenn man auf die Autokennzeichen achtet. Aber
spätestens wenn man die mit Stacheldraht gesicherten Polizeireviere sieht,
weiß man, daß man in Nordirland ist. Das ist aber auch das Einzige,
was negativ auffällt.
Von Strabane fuhren wir über die A5 und die A72 (auch die Straßen
heißen in Nordirland anders) zum Lough Erne, den wir gegen den Uhrzeigersinn
umfuhren. Über Enniskillen, wo wir die aus Wales übriggebliebenen
76 Pence in Kekse umsetzten, ging es bis nach Clones, und wir waren wieder zurück
in der Republik Irland.
Wir folgten der N3 Richtung Dublin bis Virginia, von dort aus bogen wir ab in´s
Boyle Valley, wo wir die nächsten anderthalb Tage verbringen wollten.
In Oldcastle fanden wir mal wieder einen Pub, der ein paar Tische und Stühle
vor die Tür gestellt hat, in Irland leider eine Seltenheit. Wir nahmen
das klassische Irland-Mittagessen "Sandwiches und Guinness" zu uns.
Während wir dort so saßen, hielt vor dem Nachbarhaus mit einer Filiale
der Bank of Ireland ein Geldtransporter, begleitet von zwei vollbesetzten Range
Rover der Irischen Armee. Heraus springen jeweis drei Soldaten mit Maschinenpistole
und sichern den Geldtransport ab. Das eindrucksvolle Schauspiel wiederholt sich
50 Meter weiter bei der AIB-Bank. Ich saß 5 Meter entfernt mit meine Guinness
in der Hand und betrachtete das Schauspiel. Ute war währenddessen auf dem
Klo gewesen und dachte als sie wiederkam zunächst, der Dritte Weltkrieg
wäre ausgebrochen.
Von Oldcastle aus wollten wir zu
den megalithischen Stätten von
Loughcrew, landeten zunächst aber versehentlich bei den Historical
Gardens of Loughcrew. Da
(schon?) geschlossen war, kletterten wir zunächst über die Mauer und
latschten durch den halben Park, bis wir unseren Irrtum bemerkten. Das Interessanteste
in den Historical Gardens war noch die St. Oliver´s Church.
Beim "echten" Loughcrew angekommen, sagte uns eine freundliche Irin,
daß wir den Schlüssel für das 5000 Jahre alte Hügelgrab
bei den Historical Gardens bekommen könnten (da, wo keiner war). Aber das
macht Irland halt sympathisch. Die Megalithen-Gräber haben sich auf jeden
Fall auch nur von außen gelohnt.
Unser Quartier haben wir uns dann
in Kells gesucht (richtig, da wo das Buch aus dem Trinity-College herkommt).
Bis auf den Morgen dieses Tages hatten wir bis dahin drei Tage herrliches Wetter.
Wenn es so bliebe, hätten wir in Summe gerade mal einen richtig verregneten
Tag gehabt.